Sind Tattoos im Job noch ein Problem?
Was, wenn Tätowierungen im Sommer auch im Job sichtbar werden?
Tattoos liegen voll im Trend. Umfragen zufolge haben mittlerweile zwischen 15 und 20 Prozent der Deutschen eine Tätowierung. Wurde man früher noch in eine Schublade mit Seefahrern und Gefängnisinsassen gesteckt, hat sich der bunte Körperschmuck längst etabliert. In weiten Teilen der westlichen Gesellschaft ist er anerkannt und akzeptiert. Problematisch wird es meist dann, wenn der Chef die Tätowierung seines Mitarbeiters nicht gutheißt. Doch hat ein Vorgesetzter überhaupt eine Handhabe, um in die Privatsphäre seiner Angestellten einzudringen? Und welche Rechte hast Du als Angestellter?
Wie werden Tattoos wahrgenommen?
Während sie vor wenigen Jahrzehnten noch argwöhnisch beäugt wurden, sind Tattoos heutzutage ein weitläufig anerkannter Körperschmuck. Dennoch kann es vorkommen, dass Du aufgrund deiner Tattoos angefeindet wirst, da nicht alle Menschen Tätowierungen akzeptieren. Das geschieht jedoch immer seltener.
Tätowierungen sind längst so weit verbreitet, dass sie überall und zu jeder Zeit zu sehen sind.
In der Regel solltest Du entsprechende Kommentare auch nicht weiter beachten. Jede Tätowierung, die Du besitzt, ist Ausdruck deiner Persönlichkeit und deiner Individualität. Aus diesem Grund sollte es Dir egal sein, wie sich andere über deine Tattoos äußern.
Darf dein Chef Dir eine Tätowierung verbieten?
Grundsätzlich hat dein Chef keine rechtliche Grundlage, um Dir eine Tätowierung zu verbieten. Wenn Du Dir ein Tattoo stechen lassen möchtest, dann ist es deine Privatsache. Folglich darf er sich auch nicht bei Dir beschweren, wenn Du plötzlich tätowiert bist. Es gibt zwar durchaus Arbeitsverträge, in denen eine entsprechende Klausel verfasst ist, jedoch sind diese häufig unwirksam. Aber:
Dein Chef kann von Dir verlangen, dass Du sichtbare Tattoos verdeckst.
Dies kann insbesondere im Sommer problematisch werden, wenn durch kurze Sommerkleidung eine Tätowierung sichtbar wird. In beratenden Berufen, etwa bei Banken, Versicherungen oder Ämtern sowie in der gehobenen Gastronomie oder dem öffentlichen Dienst, kann dies schnell zum Problem werden. Da Tattoos in diesen Berufen auch heutzutage noch als No-Go gelten, ist es unwahrscheinlich, dass Du sie im Sommer kurzärmlig ausüben darfst, sofern Du an den Armen tätowiert bist.
Folgende Körperteile sollten daher nach Möglichkeit nicht tätowiert sein:
- Hände sowie Unterarme
- Gesicht
- Hals
Solltest Du z. B. an den Unterarmen tätowiert sein, kannst du im Sommer dünne und atmungsaktive, langärmlige Kleidung tragen, um die Tätowierung abzudecken, wenn dein Chef dies verlangt. Auffällige Tätowierungen an den Händen und im Gesicht sind dagegen ein Problem. Wie willst du sie kaschieren? Auch ein tätowierter Hals ist – je nachdem wie auffällig die Tätowierung ist – schwer zu verstecken.
Tätowierungen offen und ehrlich ansprechen
Obwohl es weiterhin Berufe gibt und sicher immer geben wird, in denen Tattoos unerwünscht sind, haben sie sich längst in das Gesamtbild einer modernen und aufgeschlossenen Gesellschaft integriert. Eine Möglichkeit mit der Thematik umzugehen, ist eine Tätowierung beim Arbeitgeber offen anzusprechen, z. B. bei einem Bewerbungsgespräch, wenn du das Gefühl hast, es fällt negativ auf oder könnte ein Problem geben. In der Regel lassen sich dafür Lösungen finden, mit denen beide Seiten gut leben können.
Wer heutzutage im Beruf erfolgreich sein will, der muss also nicht zwangsläufig auf seine Tattoos verzichten. Ein offener und ehrlicher Umgang gepaart mit etwas Entgegenkommen beider Seiten, sorgen dafür, dass Tätowierungen in fast allen Berufen kein Problem mehr darstellen. Ferner gibt es Berufe, in denen Tattoos und Piercings mittlerweile normal und gern gesehen sind. Bei Tätowierern gehören sie sogar als Erfahrungs- und Fachwissen dazu.
Verbieten lässt sich das Tattoo vielleicht nicht, aber leider kann das von vielen unverständlich bleiben. Meine Freundin hat sich ein kleines kalligrafisches an einen nicht sichtbaren Ort machen lassen. Klasse! Nur am Strand ist die zu sehen!
Toller Beitrag! Gerade erst über Google gefunden.